Lebenswelten der Fans im Fokus / Bildung und Selbstorganisation als Ziel
Grün und blau-weiß sind nicht unbedingt Farben, die zusammengehören. Und bisher gingen sich grüne Politiker und SV-Meppen Anhänger eher aus dem Weg, seit kurzem ist das anders. Eine fünfköpfige Delegation grüner Kommunalpolitikerinnen und Politiker besuchte das Fanhaus des Fanprojektes Meppen an der Herzog-Arenberg-Straße 52.
“Ziel ist es zu schauen, ob das viele öffentliche Geld, das in die Projektarbeit fließt, sinnvoll genutzt wird, außerdem wollten wir uns aktuell über den Ernst der Lage um die Situation der rechten Fanszene in der Kurve informieren“, betonte OV-Vorsitztender Carsten Keetz zu Beginn.
Die Sozialarbeiter Simon Gottschling und Lisa Schwarz die nun seit 2017 bzw. seit 2015 das Meppener Fanprojekt hauptamtlich leiten, umrissen in einem Vortrag Ziele, Aufgaben und Schwerpunkte: Beziehungsarbeit mit den Jugendlichen wird durch aufsuchende Sozialarbeit geleistet, Freiwilligkeit und Vertrauensschutz sind Voraussetzung bei der Unterstützung der Fußballanhänger.
Insgesamt haben fast alle Profivereine mehr oder minder engagierte Fanszenen. Seit Mai 2014 gibt es das Fanprojekt in Meppen, welches sich präventiv um die Heranwachsenden in der Fanszene kümmert und darüber hinaus alternative Handlungsfelder anbietet.
„Wir sind ständig nah dran und sind im Dialog mit den Fans“, sagte Simon Gottschling. Es sei zu beobachten, dass die Fankultur selbstbewusst und kreativ ist. „Wir stehen für eine positive Fankultur“, ergänzte Lisa Schwarz. Seit einigen Wochen trifft sich im Fanhaus auch eine Frauengruppe, durch die die weiblichen Fußballfans eine Plattform bekommen.
Auf Nachfrage der Grünen zum Thema Rassismus und rechter Fans sagte Gottschling: “Letztendlich ist die Fanszene auch ein Spiegelbild unserer Gesellschaft. Wir nehmen in Meppen aber ganz deutlich wahr, dass sich ein Großteil der SV-Meppen-Fans im Stadion als unpolitisch betrachtet. Eine Gruppierung, die offensichtlich rechtsradikal auftritt, gibt es im Fanbereich nicht.“
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