Antrag zum Download: Antrag_Reko.pdf
Von Martina Pellny, Kreistag 16.12.24,
Sehr geehrter Herr Vorsitzender, Herr Landrat und Kolleg*innen,
Liebe CDU – wir sind uns in diesem Antrag zu REKO so nah – und doch so fern.
Wir sind uns darüber einig, dass das ReKO Projekt mit seinen am Pflegestütz-punkt angesiedelten Stellen aus 3 Vollzeitäquivalenten sehr wichtig für das Emsland sind. Die Reko Stellen bieten die Möglichkeit, durch ein qualifiziertes Case Management komplexe Fälle umfassender zu begleiten. Sie haben zum Ziel, dass Menschen, insbesondere Senior*Innen, weitgehend unabhängig von professioneller bzw. stationärer Pflege im häuslichen Umfeld bleiben können.
Es geht hier um Prävention, um eine gute häusliche Beratung und direkte Umsetzung von Hilfen. Das ist das, was wir alle wollen. Wir wollen kompetente Kümmer*Innen vor Ort, wenn wir alt sind und Hilfe brauchen. Denn es geht ja nicht nur um das jetzt. Es geht auch um Strukturen für die nächsten 25 Jahre. Das Reko Projekt kommt meinem ursprünglichen Antrag am Anfang der Legislatur sehr nahe. Diese Art der Unterstützung und Arbeit im Pflegebereich wird durch den demografischen Wandel und die geänderten Familienkonstellationen noch dringlicher. Der Bedarf wird steigen.
Wir sind hier Vorreiter im Emsland, wir haben aus einem Forschungsprojekt mit Geldern vom Bund ein eigenes Projekt gemacht und werden dafür Deutschland-weit gelobt. Und jetzt, liebe CDU, wollen sie Ihren eigenen Antrag auf Verlängerung von 2022 nicht hier und heute verlängern? Wo bleibt der Mut zur eigenen Überzeugung?
Ja, die Stellen sind noch immer nicht in der Regelversorgung angekommen. Wir brauchen noch ein wenig Zeit, Geld und Durchhaltevermögen. Wissenschaftlich und realpolitisch wissen wir doch alle, dass dies der richtige Weg ist.
Und besonders die Anbindung an die verschiedenen, dezentralen Familienzentren im Emsland in den vergangenen zwei Jahren hat sich als erfolgreich herausgestellt und wird von der Bevölkerung angenommen. Dies kann auch zu einer Entlastung weiterer Akteure, wie Hausärzte, Pflegedienste und pflegende Angehörige führen. Auch die Erfahrung aus der Grafschaft, die uns im dezentralen Ansatz schon einige Jahre voraus sind, hat gezeigt, dass die Reko-Stellen einen Unterschied machen und dringend gebraucht werden. Wir müssen vielleicht auch noch mehr Werbung für das Angebot machen.
Soweit – so nah.
Wo wir uns tatsächlich sehr fern sind, ist, dass Sie die hochqualifizierten Mitarbeitenden des Reko-Projektes, die Case-Manager*innen jetzt in der vorweihnachtlichen Zeit buchstäblich im Regen stehen lassen. Sie sagen, ja wir wollen Geld reservieren. Aber das bedeutet keine Arbeitsplatzgarantie. Und wenn wir uns den Zeitplan anschauen, dann wird der ASOFI mit einer Evaluierung erst Ende Januar 2025 stattfinden – und ein Kreistagbeschluss für die Fortführung der Arbeitsverträge wäre erst Ende März möglich.
Glauben Sie, dass diese hochqualifizierten Fachkräfte, die nur noch einen Arbeitsvertrag bis Ende August 2025 haben, sich darauf einlassen?
Die ganze Arbeit, die ganzen Netzwerke sind gefährdet. So kann man mit wichtigen Mitarbeitenden nicht umgehen. Es handelt sich hier um 3 Vollzeitstellen, das sollte für den Landkreis allemal finanzierbar sein.
Wir beantragen also hier und heute, das wir uns zur guten Arbeit der Reko Leute bekennen und ihren Arbeitsvertrag über den 31.08.25 hinaus für mindestens ein Jahr weiter finanzieren. Hier und heute – geben Sie sich alle einen Ruck!
Wir bitten um getrennte Abstimmung der Anträge.
Antrag zum Download: Antrag_Reko.pdf
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