Anträge

Zukunftsregion Ems-Vechte – Statement zum TOP8 der Kreistagssitzung vom 04.07.22.

Clemens Grolle
TOP 8 / Zukunftsregion Ems-Vechte; geplante Kooperation mit dem Landkreis Grafschaft Bentheim
Stellungnahme der Kreistagsfraktion (Klemens Grolle)
Bündnis 90/ Die Grünen begrüßen grundsätzlich die Bewerbung um die Zukunftsregionen Niedersachsen. Die Laufzeit und der Finanzrahmen sind attraktiv. Insbesondere begrüßen wir die gemeinsame Bewerbung mit dem Landkreis Grafschaft Bentheim.
Zugegeben die Auswahl aus den angebotenen Handlungsfelder ist nicht einfach. Die ausgewählten Handlungsfelder zeigen jedoch die konservative Einstellung im Emsland. Es wurden solche Handlungsfelder ausgewählt, die das bestehende System, welches erkennbar in vielen Punkten an seine Grenzen stößt, im bestehenden Rahmen kurzfristig optimiert oder es werden Bereiche erneut aufgegriffen, wo Förderungen bereits vorhanden sind. Kann man machen, muss man aber nicht!
Zukunftsweisend und innovativ wäre aus unserer Sicht z.B. das Handlungsfeld „CO2-arme Gesellschaft und Kreislaufwirtschaft“ gewesen. Angesichts zusammenbrechender Lieferketten und Versorgungsengpässen in vielen Bereichen bietet die Entwicklung und der Aufbau einer Kreislaufwirtschaft (möglichst regional) einen höchst effizienten und zwingenden Ansatz mit vielen Vorteilen und Perspektiven für zukünftige wirtschaftliche Aktivitäten und für die Umwelt. Hier innovativ zu sein und einen entsprechenden Vorsprung zu erarbeiten, böte auch im wirtschaftlichen Wettbewerb sehr gute Zukunftsaussichten für die Region Ems-Vechte. Die Reduktion von CO2 in den Wirtschaftskreisläufen wirkt nicht nur positiv auf den Klimawandel aus, sondern bietet zusätzlich auch wirtschaftliche Vorteile angesichts des CO2 Zertifikathandels.
Klein- und Mittelständische Unternehmen, wie wir sie hier in der Region haben, können dies nicht allein bewerkstelligen brauchen Unterstützung um zukünftig konkurrenzfähig zu sein.
Abschließende Bemerkung zu diesem Punkt: Bereits 2020 wurde ein Kreislaufwirtschaftsaktionsplan für die Europäische Union vorgestellt. Die Umstellung zu einer Kreislaufwirtschaft wurde als eine der Schlüsselfunktionen für kleine und mittlere Unternehmen identifiziert.
Auch das Handlungsfeld „Biologische Vielfalt und funktionierende Naturräume / Biologische Vielfalt und grüne Infrastrukturen“ wird angesichts des weltweiten Artensterbens und den Auswirkungen des Klimawandels in den aktuellen Betrachtungen u. E. viel zu niedrig bewertet. Wie dramatisch die Situation ist, wird z.B. daran sichtbar,
dass Vögel wir der Star oder der Haussperling in ihrem Bestand bedroht sind. Der Klimawandel bedroht viele weitere Tier- und Pflanzenarten. Das Waldsterben wird in vielen Gebieten sichtbar und hat unmittelbaren Einfluß auf die Materialversorgung z.B. im Bereich der Bauindustrie.
Es wird auch daran sichtbar, dass die Wasserversorgung angesichts der steigenden Temperaturen und der damit verbundenen Notwendigkeit zur Bewässerung von Nutzflächen zunehmend schwieriger wird.
In diesem Handlungsfeld ist aus unserer Sicht ebenfalls großer Handlungsdruck, um den dringenden Anforderungen in den nächsten Jahren so früh als möglich zu begegnen.
Die Fraktion von Bündnis 90 / Die Grünen wird dem vorliegenden Vorschlag nicht ablehnen, sondern sich enthalten.
Auch in der Hoffnung, dass das die eben aufgezeigten Handlungsfelder hier im Kreistag wahrgenommen werden und daraus resultierenden notwendige Maßnahmen möglichst kurzfristig angegangen werden.

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