Antrag zum Kreishaushalt 2025/ Fortbildungskonzept Rettungsdienst – medizinisches Qualitätsmanagement

Antrag zum Download: Antrag_Rettungsdienst.pdf

Von Martina Pellny, Kreistag 16.12.24, Kreistag

Sehr geehrter Vorsitzender, Herr Landrat und liebe Kolleg*Innen,

Die Rettungsdienste im Emsland sind extrem wichtig für unsere Bevölkerung – denn, wie der Name schon sagt – sie retten Leben. Dabei kann es sich um völlig unterschiedliche Not-Situationen handeln: Knochenbrüche durch einen Sturz oder Unfall, einen Herzinfarkt, einen Schlaganfall, einen Kreislaufzusammen-bruch oder viele andere Notsituationen mehr.

Unsere Rettungsdienste verdienen, auf solche Situationen bestmöglich vorbereitet zu sein – genauso wie unsere Bevölkerung verdient – und darauf vertraut, dass alle Mitarbeitenden dafür bestmöglich ausgebildet sind.

Jetzt haben wir ein neues Fortbildungskonzept für unsere Rettungsdienste – was ich sehr begrüße und unbedingt unterstütze. Wir müssen also schnellstmöglich sicherstellen, dass es 1. Gut finanziert ist und umgesetzt werden kann, und 2. Auch mit entsprechenden regionalen Daten wissenschaftlich unterfüttert ist. Und dafür brauchen wir ein medizinisches Qualitätsmanagement, das im Emsland noch in den Kinderschuhen steckt.

Zum ersten Punkt, die Finanzierung: Hier wissen wir, dass die Haushaltsansätze der Leitstelle für das Fortbildungskonzept und das medizinische Qualitäts-management mit den gesetzlichen Krankenkassen als Kostenträger im Rettungsdienst verhandelt werden. Die anerkannten Kosten werden dann über die Entgelte im Rettungsdienst den Landkreisen erstattet.

Leider wissen wir auch, dass die gesetzlichen Krankenkassen für 2025 bereits enorme Einsparungen angekündigt haben.

Und zu meinem zweiten Punkt, das medizinisches Qualitätsmanagement: Das ist etwas relativ Neues für das Emsland. Aber, es ist echt wichtig, und wird leider oft noch nicht gut genug verstanden. Denn: es macht wirklich den Unterschied – das habe ich in meiner Tätigkeit bei der WHO gelernt: je mehr wir regionale Echtdaten auswerten und in die Fortbildung integrieren, desto besser sind die Rettungskräfte vorbereitet und die Patienten versorgt. Das bisherige System, die Versorgungsqualität immer nur im nachhinein zu betrachten, zum Beispiel bei Beschwerden, ist veraltet.  Wir müssen hin zur anlassunabhängigen Qualitätsüberprüfung durch die Auswertung der im Emsland stattgefundenen Notfallrettungen kommen. Bisher findet bei uns eine kontinuierliche Qualitätssteuerung nur bei der Tracerdiagnose „Plötzlicher Kreislaufstillstand“ statt. Wir brauchen aber Prozess- und Ergebnisdaten für alle wichtigen Tracerdiagnosen im Emsland.

Und dafür müssen wir Geld in die Hand nehmen, denn es kann den kleinen, aber feinen Unterschied bei der Rettung von Leben im Emsland machen!!!

Sie sagen nun liebe Verwaltung: dafür haben wir genug Geld in den HH 25 eingestellt. Das freut mich, das freut mich wirklich sehr!! Und lieber Herr Landrat: ich nehme Sie hier beim Wort!!

Ich werde im Fachausschuss im nächsten Jahr kontinuierlich erfragen, wie weit wir mit der Umsetzung der medizinischen Qualitätssicherung sind und Sie dann ggfs an ihr Wort erinnern, wenn Sie erlauben.

Mir wäre jedoch wesentlich wohler, wenn wir hier und heute einen finanziellen Puffer von 40.000 Euro beschließen, was auch eine bessere Planbarkeit beinhaltet.

Daher werden wir dem Beschlussvorschlag der Verwaltung nicht zustimmen.

Antrag zum Download: Antrag_Rettungsdienst.pdf

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