Pressemitteilung: Grüne im Emsland für zügigen aber geplanten Windenergieausbau vor Ort


Regionale Wertschöpfung, Bürgerbeteiligung und Kompensationsmaßnahmen vor Ort
Lingen, Meppen, Papenburg, 17.07.2025 – Der zukunftsorientierte Ausbau der Windenergie
im Landkreis Emsland wird von den Grünen im Emsland ausdrücklich unterstützt. Eine
effiziente Planung und die aktive Einbindung der Bevölkerung stehen dabei im Mittelpunkt.
Ziel ist es, den positiven Beitrag zum Klimaschutz mit regionalen Vorteilen für Kommunen
und Bürger:innen zu verbinden, erklären Kreistagsfraktion und Kreisvorstand der Emsland
Grünen zusammen.


Akzeptanz der Bevölkerung und finanzielle Beteiligung
Der Landkreis Emsland wird bis 2032 insgesamt 3,07 % seiner Fläche für die
Windkraftnutzung ausweisen. Dieser Schritt erfolgt im Einklang mit den bundesweiten und
niedersächsischen Vorgaben.
Die Akzeptanz der Bevölkerung spielt dabei eine Schlüsselrolle. Der Landkreis Emsland
hatte sich daher für die Beibehaltung möglichst großer Abstände zur vorhandenen Bebauung
ausgesprochen. Darüber hinaus sollten nur die unbedingt erforderlichen Einschränkungen
bei der Entwicklung der betroffenen Kommunen vorgenommen werden. „Ein weiteres
wesentliches Element ist die finanzielle Teilhabe der Kommunen sowie der unmittelbar
betroffenen Bürgerinnen und Bürger. Zudem ist es von essentieller Wichtigkeit, dass den
Anforderungen des Naturschutzes bei der Gestaltung der Ausgleichsmaßnahmen große
Aufmerksamkeit geschenkt wird,“ sagt Melanie Kuipers, Fraktionsvorsitzende der Grünen im
Emsländischen Kreistag.


Windkraft im Wald
Letztlich führen die gesetzlichen Vorgaben und Randbedingungen im Hinblick auf Akzeptanz
der Windkraftnutzung dazu, dass im Emsland auch Waldflächen für die Energiewende in
Anspruch genommen werden müssen „Die Auswahl der jeweiligen Flächen erfolgte unter
Berücksichtigung der Belange des Naturschutzes. Auch waren die Naturschutzverbände bei
den Ausweisungen der Flächen eingebunden“, erläutert Klemens Grolle, Mitglied des
Kreisentwicklungsausschusses für die Grünen und vertretendes Mitglied Martina Pellny
ergänzt: „Einer unserer Vorschläge war im Vorhinein, die Abstände in selektierten Bereichen
zu verringern, damit Waldflächen in anderen Bereichen entlastet werden können. Seitens der
Verwaltung und der Mehrheitsfraktion wurden jedoch die großen Abstandsregelungen
priorisiert bzw. explizit gefordert.“ Die Konsequenz daraus sind die vorliegenden
Flächenausweisungen im verabschiedeten Regionalen Raumordnungsprogramm (RROP).
„Die Ausweisung von Waldflächen für die Windenergienutzung ist schmerzhaft“, sagt
Theresa Gothe, Kreisvorsitzende der Grünen im Emsland, und ergänzt: „Letztlich wurde
diese Entscheidung jedoch unter Abwägung vieler Randbedingungen getroffen und so vom
Kreistag beschlossen. Jetzt herrscht Klarheit und Planungssicherheit, um die Energiewende,
als urgrüne Forderung, anzugehen und nicht mehr in Frage zu stellen.“


Die nun nach Verabschiedung des RROP eingebrachte Stellungnahme zu einer ungleichen
Lastenverteilung im Bereich Rastorf durch den Landtagsabgeordneten und
Kreistagsmitglied, Hartmut Moorkamp (CDU), verwundern die Grünen sehr. „Die Aussagen
von Herr Moorkamp im Nachgang zum abgeschlossenen RROP-Verfahren kann man aus
unserer Sicht nur als scheinheilig und unglaubwürdig bezeichnen. Die Frage ist: Warum hat
er sich mit diesen Aussagen nicht bereits während des laufenden Prozesses und vor dem
Beschluss des Kreistages öffentlich in die Debatte eingebracht? Ein Schelm, der dabei an
die Gemeindekasse denkt! Wir finden es allerdings lobenswert, dass er nun auch unsere
Forderungen nach regionalen Kompensationsmaßnahmen und Bürgerbeteiligung einbringt“,
sagt Klemens Grolle.


Grüne Forderungen für die Realisierung
„In naher Zukunft wird ein weiterer Schwerpunkt unserer Arbeit darin bestehen, bei der
Realisierung der Ausgleichsmaßnahmen, gemeinsam in Zusammenarbeit mit den
Naturschutzverbänden und der Verwaltung, möglichst viel für Natur und Umweltschutz zu
erreichen. Die Möglichkeiten und Ansatzpunkte sind vorhanden“, sagt Melanie Kuipers und
ergänzt: “Wir müssen sie konzentriert und engagiert angehen, um mit den zur Verfügung
stehenden Finanzmitteln aus den Ersatzgeldzahlungen möglichst viel für die Menschen und
die Natur zu erreichen.“


Regionale Wertschöpfung
Zusätzlich werden die Grünen im Emsland dafür eintreten, die regionale Wertschöpfung zu
maximieren. Sodass möglichst viel der damit verbundenen Wertschöpfung in der Region
geschaffen wird, um die Betriebe und die damit verbundenen Arbeitsplätze hier im Emsland
zu sichern. „Gemäß einer Studie des Landesverbands Erneuerbare Energien Niedersachsen
aus dem Jahr könnte der weitere Ausbau der Windenergie im Landkreis Emsland zu
wirtschaftlichen Effekten von bis zu neun Milliarden Euro führen. Diese beinhalten
regionalökonomische Effekte und die kommunale Wertschöpfung durch Pachtzahlungen,
Gewerbesteuern und andere Einnahmequellen“, sagt Theresa Gothe.


Kritische Prüfung zusätzlicher Flächen
Während das aktuelle Raumordnungsprogramm die notwendigen Flächen für Windenergie
ausweist, sehen die Grünen im Emsland die potenzielle Erweiterung um zusätzliche
Vorrangflächen kritisch, vor allem wenn diese empfindliche Naturräume betreffen.

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